Lebenstanz
Diese Zeremonie basiert im Wesentlichen auf der Tradition der Träumer-Sonnentänze und schamanischem Wissen der indigenen Völker Nordamerikas und inspiriert sich auch von alchemischem Wissen und Ritualen aus Europa.
Wir feiern das Leben.
In einem großen Kreis kommen Menschen in Vielfalt und Schönheit zusammen. Alle bringen ihre natürlichen Medizingaben mit und tragen sie auf dem eigenen Weg mit Herz zum Baum des Lebens.
Wir tanzen drei Tage und Nächte für die Heilung von Großmutter Erde und dafür, dass wir Menschen im Einklang mit ihr leben. Wir tanzen für Frieden und Freiheit und für das Wohl aller Wesen: der Blumen und Bäume, der Tiere zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Wir tanzen dafür, dass jung und alt, Frauen, Männer und non-binäre Menschen aller Kulturen und Religionen in Achtung und Schönheit zusammenkommen und respektvoll voneinander lernen. Wir tanzen für uns selbst, für unsere Freund*innen, Familien, Ahn*innen:
für alle, die wir lieben.
Der Baum steht im Zentrum
Während der ersten vier Tage errichten alle gemeinsam den großen Tanzplatz. Dies beinhaltet teilweise auch intensive körperliche Arbeit. Die Atmosphäre ist erfüllt vom gemeinsamen ‚Anpacken‘, freudigen gemeinsamen Arbeitens, vom Entdecken und Knüpfen neuer Freundschaften und dem Treffen alter Freund*innen. An manchen Abenden finden vorbereitende Schwitzhütten statt.
Dann beginnt es.
Die Hüter*innen entzünden das Kindsfeuer. Sie nähren es während der gesamten drei Tage und Nächte. Mit Herz, Hand und Präsenz dienen sie dem Tanz und den Menschen, erledigen anfallende Arbeiten und hüten den Raum. Die Sänger*innen an der großen Rahmentrommel weben mit alten Kraftliedern der indigenen Völker Nordamerikas und aus vielen anderen Kulturen einen Klangteppich, von Sonnenaufgang bis tief in die Nacht. Die Tänzer*innen tanzen für Großmutter Erde, für ihre Träume, Absichten und ihr Heilsein an den Baum und an ihren Platz zurück. Die meisten Tänzer*innen fasten in diesen drei Tagen der Zeremonie, andere nähren ihren Körper mit so wenig Nahrung wie nötig. Immer wieder träumen sie still unter dem Tanzschild ihrer gemalten Visionen.
Der Tanz gewinnt an Kraft.
Die Kreise der Tanzenden, Singenden und Hütenden kreieren eine sich verdichtende Traummatrix: Visionen entstehen. Sie sind Erinnerungen an künftige Erweiterungen unseres Lebens. Hoffnung und Freude sind Begleiter. Das Wissen um neue Möglichkeiten verankert sich. Begeisterung nährt die Seele!
Ein neues Lebensfeuer ist entfacht.
Am Abschlusstag wird alles gemeinsam abgebaut und wir verlassen das Land in Schönheit. Traumsamen spriessen im Verborgenen. Kleine und grosse Veränderungen wachsen in den Alltag. Erinnerte Erweiterungen nehmen Formen an.